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Wii / Metroid Prime 3

Ich war mal begeistert von der Idee der Wii. Diese Idee gefällt mir immernoch.

Aber Nintendos Idee war eine andere. Inzwischen bin ich soweit die Konsole als — für mich — als gescheitert zu bezeichnen. Im moment steht sie wieder unter meinem Fernseher und ich zocke gerade die letzten beiden Spiele die mich interessieren: No More Heroes und Metroid Prime 3

Die Konsole nervt. Ihr Menü nervt, ihr Design nervt. Das blöde Kabel zwischen Nunchuck (was fürn bekloppter Name) und der Wiimote nervt. Die Wiimote selbst nervt. Der Nunchuck selbst nervt. Beide sind zu klein für meine Hände und die Knöpfe der Wiimote zu erreichen ist fummelig. Die Motion Sensoren sind zu unpräzise. Das Tracking der Sensorbar geht an sich klar, aber wehe man richtet die Wiimote nicht mehr auf den Fernseher.

Beim Spielen von Metroid Prime 3 erinnert mich das verkrampfte Rumgehampel mit dem weißen Plastik ständig daran, wieviel besser sich Metroid Prime 1 und 2 gesteuert haben. Und MP3 gilt noch als Paradebeispiel für die Wiimote Steuerung! Alles ist irgendwie hakelig und will nicht so wie ich will. Meine Hände verkrampfen weil die Dinger zu klein sind. Und ständig muss ich nach dem “1” Knopf tasten.

Ja kann sein dass Ding das für Unbedarfte ein Segen ist. Aber gutes Interaktionsdesign heisst eben nicht nur einsteigerfreundlich zu sein, sondern mit den Fähigkeiten der User zu wachsen. Und irgendwann kommt der Punkt an dem die Nachteile der Wiimote (fummelig) ihre Vorteile (sieht aus wie eine Fernbedienung und nimmt Lieschen Müller die Angst) auf- und überwiegen.

Metroid Prime 3 an sich ist auch ziemlich enttäuschend. Von der Atmosphäre der alten Teile ist kaum etwas übrig geblieben. Anstatt alleine eine Welt zu erforschen und sich dabei ausschließlich anspruchsvollen Levelsdesigns zu bedienen hat ausgedient. In der ersten Dreiviertelstunde komm ich mir vor wie in einem Adventure, muss uninteressante Figuren durch peinliche Dialoge drücken. Wenn Samus endlich auf sich gestellt ist, offenbaren sich die Level nicht mehr selbst sondern wollen gescannt werden. Die. ganze. Zeit.

Ich fand den Scan Visor in MP1 nett um mehr über die Welt zu erfahren. In MP3 bin ich zu oft auf ihn an angewiesen weil das Leveldesign an sich nicht genügend Hinweise gibt. Stattdessen scanne ich jeden neuen Raum und kriege dann die Anleitung zum lösen explizit und schriftlich.

Und überhaupt. Grund dafür ist wahrscheinlich, dass die Level nicht mehr in naürlichen Umgebungen spielen, sondern vollgestopft sind mit seltsamen und sinnlosen Maschinen. Warum baut man Kontrollräume für Schildgeneratoren hinter einen Tunnel dessen Boden aus Lava besteht? Space Pirates scheren sich nicht um Sicherheit am Arbeitsplatz?

Space Pirates! Kommen wir nochmal zurück zur Steuerung. Waren die Piraten früher den letzten Abschnitten der Spiele vorbehalten belästigen sie Samus diesmal gleich zu Beginn des Spiels. Anstatt sich mit Getier herumzuschlagen, gilt es überall Vorhuten der Space Pirates zu beseitigen. Das Problem an dieses ist, dass sie viel zu viel aushalten und sich zu viel bewegen. Dann treten nämlich die Probleme der Steuerung zutage. Ich raff einfach nicht, wieso selber zielen besser sein soll als das Auto-LockOn bei MP1 und 2. Dort konnte man die Piraten elegant umzirkeln, nach einigen Schüssen waren sie dahin. Hier kämpfe ich vor allem mit der Steuerung. Die Piraten fliegen um mich herum und ich komm nicht mit weil das Steuerkreuz zu lahm ist und der LockOn ständig abbricht. Plötzlich bin ich dann im HyperMode, weiss gar nicht mehr was abgeht und hab zudem noch mein Radar verloren.

Ich habe gestern den ersten Boss plattgemacht und musste die ganze Zeit daran denken was ich mit meiner Zeit besseres anfangen könnte. Wenn sich das Spiel nicht bald bessert kommt’s wieder in die Tonne und ich widme mich No More Heroes. Dessen erster Level war jedenfalls deutlich motivierender.